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Erstes Trainer-Zertifizierungs-Modul online durchgeführt

A. DIE TRAINERSICHT
Alexander Stork (NINECUBES)
Hochqualifizierte Verhaltens-Trainer zu befähigen, ein Instrument wie interpersonal Skills LAB anzuwenden, halte ich für die Königsklasse im Training.
Die Herausforderungen sind gross: Die Kursteilnehmer bringen einen gigantischen Erfahrungsschatz sowie unterschiedliche Ansichten, Herangehensweisen und Erwartungen mit. Die Simulationssequenzen können unvorhersehbare Ergebnisse erzeugen. Als Trainer wechselt man ständig die Rolle zwischen Trainerausbilder, Planspieldurchführer und Produktmanager.
Inspiriert durch die erfolgreichen online Durchführungen im regulären Trainingseinsatz habe ich beschlossen, eine online Rezeptur für die Trainerausbildung zu entwickeln. Dabei sollte nicht einfach nur das Reisen entfallen – durch die geschickte Taktung sollte auch der Lernwert höher sein als in der Präsenz-Variante.
Die online Ausbildung besteht aus vier Modulen zu je 3.5h. Diese kurze Dauer empfand ich als ideal um jedem Modul einen ausgewogenen Spannungsbogen aus Selbsterfahrung des «LAB», kurze Lektionen, Reflexionen und Diskussionen zu geben. Ich habe die Trainerkandidaten als sehr aufmerksam empfunden. Die Struktur hat mir geholfen, den Zeitplan disziplinierter einzuhalten. Die Diskussionsrunden habe ich gegenüber den Präsenzkursen als viel fokussierter wahrgenommen – vermutlich weil wir alle wussten, dass der Zeitplan eng ist und wir beim Thema bleiben sollten.
Während einem 2-tägigen Präsenztraining lassen sich kaum alle Eindrücke und wichtige Informationen verarbeiten. Die Aufmerksamkeit sinkt in der Regel spätestens am zweiten Tag deutlich ab – auch bei mir als Trainer. Die Aufteilung in mehrere kleine Module bei der online Durchführung gibt den Trainer-Kandidaten den nötigen Raum, das Erlebte wirksam zu verdauen. Hausaufgaben und Handbuch-Studium zwischden den Modulen sorgen für die nötige Repetition. Mein Eindruck war, dass dieser Reflexionszeitraum den Kandidaten geholfen hat, zu Beginn des nächsten Moduls die «richtigen» Fragen zu stellen.
Mir ist es wichtig, dass die Trainer-Kandidaten das «LAB» während der Ausbildung möglichst frühzeitig aus der eigenen Rolle – also der Trainerperspektive – erleben. Dazu habe ich während den Hausaufgabenzeiten einen Testaccount freigeschaltet, damit sich die Kandidaten in ihrer Kleingruppe mit der Steuerung und den Szenarien vertraut machen. Anhand von Videofallbeispielen und konkreten Aufgabenstellungen haben die Kandidaten realistische Situationen wie im Präsenztraining erlebt und wie in einem echten Trainingskontext analysiert.
Dieser Pilot-Kurs wurde zunächst als hybride Veranstaltung konzipiert: Die Module 3 und 4 werden an einem Präsenztag absolviert. So freue ich mich, meine Kursteilnehmer dann auch persönlich kennenlernen zu dürfen.
Die intensiven und reibungslosen online Module haben mich beeindruckt und meine Erwartugen übertroffen. So kann NINECUBES mit bestem Gewissen künftig alle Trainer Zertifizierungen online (oder auf Wunsch hybrid) anbieten – mit dem Vorteil, dass die Trainer gleichzeitig auf den online und Präsenzeinsatz vorbereitet sind.
Nun bin ich gespannt, wie meine Kursteilnehmer die Online-Module erlebt haben und was sie dabei am meisten beeindruckt hat…
B. DIE TEILNEHMERSICHT
Bernd Gilberg (www.berndgilberg.de)
Zunächst war ich ein wenig skeptisch, ob ein Online-TTT (Train-the-Trainer) mir den notwendigen Einblick in das System und in die Anwendung aus Trainerperspektive geben kann. Diese «Bedenken» wurden gleich zu Beginn aufgelöst! Alex hat mich und uns sehr gut durch die beiden Trainingstage geführt, sodass ich nicht nur einen umfassenden Blick auf die Technik, sondern auch intensive Erfahrungen in der Anwendung als Teilnehmer der Raummission gemacht habe. Selbst online war ich als Teilnehmer der Mission zur Venus sofort tief in der Übung drin. Hier agierte ich dann ohne gross darüber nachzudenken, also genau so, wie ich in Drucksituationen auch «in Echt» bin. Eine tolle Erfahrung! Auch die anschliessenden Reflexionen in der Gruppe waren sehr wertvoll und unterscheiden sich nicht von Präsenzveranstaltungen. Nun bin ich gespannt, wie der nächste Teil des TTT wird und wie ich die Technik dann in Präsenztrainings zum Laufen bekomme.
Peter Salzgeber (www.teampiloten.ch)
Der Online-TTT (Train-the-Trainer) war für mich eine erfrischende Erfahrung, die mich positiv gestimmt und motiviert dazu veranlasst hat, mehr davon auch selbst zu machen. Meine anfänglichen Bedenken, mit wildfremden Menschen «nur» online interaktiv zu lernen waren schnell verpufft. Bereits nach dem Einstieg von Alex waren wir ein Team. Auch die Komplexität des Kurssettings mit Videokonferenz-Software (in diesem Fall: Zoom) plus zwei Browseranwendungen mit interpersonal Skills LAB und Jamboard sind uns als Gruppe locker von der Hand gegangen. Meine bisherige Online-Meeting-Erfahrung hat sich darauf beschränkt, dass jemand via Teams oder Zoom etwas erzählt, dabei höchstens eine Powerpoint geshared hat und man dann gelegentlich etwas dazu gesagt hat. Aber es geht auch viel mehr: Echte Interaktion am Jamboard und im «LAB». Irgendwie habe ich bald mal ausgeblendet, dass wir «bloss» online waren und uns nicht «in echt» gegenübergesessen sind. Aus meiner Sicht hat die räumliche Distanz dem Kurs in keiner Art und weise nur im Geringsten geschadet. Im Gegenteil, es war eine so positive Erfahrung, dass ich vieles daraus gern auch für meine Kurse und Trainings adaptiere!
Tina Rickli (www.teampiloten.ch)
Anfänglich war ich schon etwas skeptisch, wie das funktionieren wird. Natürlich habe ich inzwischen auch einiges an Online-Erfahrung und habe schon selbst Instruktionen zur Anwendung eines Onlineportals so gegeben. Aber ein echtes Human-Factors Training auf Distanz? Im Nachhinein muss ich sagen: Es war alles kein Problem, hat richtig Spass gemacht und mir persönlich viel gebracht. Auch wenn man sich nicht wirklich gegenüber sitzt, funktioniert interpersonal Skills LAB! Das hat mich schon beeindruckt. Trotzdem freue ich mich, bald mal nicht nur virtuell zu trainieren.