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Online & handlungsorientiert Soft Skills trainieren

Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft wird zu «Mission Control» für simulationsbasierte online Trainings.

Zusammenarbeit und Führungskompetenzen lassen sich am effizientesten durch Interaktionen von Mensch-zu-Mensch trainieren.

Mit interpersonal Skills LAB ist das auch online möglich. Während über eine beliebige Webinarlösung (die «Breakout-Sessions» unterstützt) die Teilnehmer miteinander kommunizieren, tauchen sie via Webbrowser in den virtuellen Weltraum ein. Jeder Teilnehmer ist Teil einer 2- oder 3-köpfigen Crew. Über die individuellen Cockpits «Main Deck», «Support Deck» und «Commander Deck» steuern sie ihr Raumschiff, das ja bekanntermassen «plötzlich» havariert und die Teams mit realen Herausforderungen konfrontiert: Zeitdruck, Infoflut, verteiltes Wissen, Komplexität, …

Wie in den Präsenzkursen findet der Lernprozess auch online durch die direkte Interaktion zwischen den Teilnehmern statt, wird von professionellen Trainern begleitet und durch die Verhaltensmessung verstärkt.

Im Interview – Jakob Löser (Trainer und Berater Die Akademie) berichtet: Welche Erfahrungen hat Die Akademie in den vergangenen Wochen mit dem online «LAB» gesammelt?

NINECUBES: Wie haben Ihre Teilnehmer diese Trainingsform wahrgenommen?
Jakob Löser: Alle Teilnehmer waren mit viel Spass und Ehrgeiz in den Missionen involviert. Dadurch wurden typische Verhaltensweisen sichtbar, die den Teilnehmern zum Teil bekannt, zum Teil aber auch neu waren. Die Selbst-Reflexion wurde als sehr intensiv und anstrengend wahrgenommen – was im Training ja aber auch mal vorkommen darf. In diesen Einzelreflexionen kann der virtuelle Raum den Vorteil bieten, dass jeder Teilnehmer wirklich bei sich bleibt und die Kamera und das Mikrofon auch mal für 10 Minuten ausschaltet, um sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren. Danach können die eigenen Erkenntnisse und Gedanken in virtueller Paararbeit ausgetauscht und besprochen werden.

9C: Wie haben Sie als Trainer die Durchführung empfunden?
JL: Nach den zwei Tagen waren wir alle (Teilnehmer und Trainer) natürlich platt! Normalerweise würde ich kaum ein virtuelles Training innerhalb von zwei ganzen, aufeinanderfolgenden Tagen durchführen. Durch gutes Pausen-Management und vor allem die besondere Herangehensweise im interpersonal Skills LAB Training (Vorbereitung – Mission – Reflexion – Auswertung) konnten wir durchgehend konzentriert und zielführend arbeiten, obwohl wir alle «nur» über Webcam und Bildschirm miteinander verbunden waren.

9C: Welche besonderen Herausforderungen gab es für Sie (im Vergleich zur Anwendung im Präsenzkontext)?
JL: Für manche Teilnehmer ist bereits die Bedienung einer Webconference-Software eine echte Herausforderung … dabei gehört dies ja seit 2020 zu den Grundkenntnissen wie Lesen und Schreiben (lacht).
Natürlich kam es auch mal zu technischen Schwierigkeiten durch langsame Internetverbindungen bei einzelnen Teilnehmern.
Ungewohnt für uns als Trainer ist, dass wir während den Simulationsrunden nicht alle Teilnehmer gleichzeitig sehen und beobachten können. Dadurch sind wir sehr auf das Feedback und die Beobachtungen innerhalb der Gruppen angewiesen und übergeben diese Verantwortung auch an die Teilnehmer.

9C: Wie haben Sie diese Herausforderungen gemeistert?
JL: Für die kleinen technischen Themen der Teilnehmer am Anfang genügend Zeit einplanen.
Die teilweise langsamen Internetverbindungen erhöhen natürlich die Schwierigkeit in den Missionen (kurze Verzögerungen in den Anzeigen zwischen den verschiedenen Decks). Diese erschwerenden Randbedingungen und die Art, wie die Teilnehmer damit umgehen, liessen sich sehr aufschlussreich in die Verhaltensauswertung integrieren.
Für die Beobachtung und Debriefings der Simulations-Runden haben wir uns hier in Überlingen ein «Mission Control» eingerichtet. Auf einem grossen Bildschirm sehen wir die laufenden Messdaten der einzelnen Teams. Dank Doppelmoderation können wir jeweils 2 Teams gleichzeitig in den Breakout-Sessions beobachten. Nach den Simulations-Runden lassen wir zudem die Teilnehmer ihre Erfahrungen berichten. Das hilft, unsere Beobachtungslücken zu schliessen und zusammen mit unseren Beobachtungen und den Messdaten ein qualifiziertes Feedback zu geben. Der grösste Hebel hierfür ist die Betonung der Selbstverantwortung der Teilnehmer.

9C: Bitte präzisieren Sie das mit der «Selbstverantwortung der Teilnehmer».
JL: Ein «LAB»-based Training kann meiner Meinung nur wirklich aussergewöhnlich sein, wenn die Teilnehmer sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit in den Missionen einbringen und sich danach auch ehrliches und kritisches Feedback geben. Dies gilt in der Präsenzvariante und noch mehr in der virtuellen. Dadurch, dass wir im virtuellen Raum weniger nah «an den Teilnehmern dran» sein können (wir empfangen weniger verbale und nonverbale Signale als Rückmeldung), müssen wir darauf vertrauen, dass sie den Rahmen, den wir bieten, ausfüllen und nutzen. Dies entspricht meiner Meinung nach übrigens auch generell den Grundsätzen von guter Führung und Zusammenarbeit.

9C: Spontan – Welches waren die gewonnenen Erkenntnisse der TN zum Thema Führung im letzten Training?
JL: Wie wichtig es ist, die Hintergründe des Verhaltens der anderen wirklich zu verstehen, obwohl man es nicht angemessen findet;
Wie schwierig es sein kann, kritisches Feedback zu geben;
Welcher Effekt damit erreicht werden kann, die Stärken der anderen zu stärken und sich nicht auf die Schwächen zu konzentrieren;
Welche Dynamiken sich durch neue Teammitglieder ergeben, die in eingespielte Teams eintreten; …
Das schöne bei dieser Form des Trainings ist für mich, dass es keine klaren, fest definierten Learnings gibt, die jeder Teilnehmer mitnehmen muss. Durch die verschiedenen Persönlichkeiten und verschiedenen Konstellationen nimmt jeder Teilnehmer etwas Anderes mit. Diese Dinge finden die Teilnehmer definitiv in ihrem Alltag wieder und konnten sich darauf in spielerischer Weise und in einem geschützten Rahmen vorbereiten.

9C: Herzlichen Dank, dass Sie uns von «Mission Control» Überlingen berichtet haben und weiterhin viel Erfolg!

Weitere Infos zum Trainingsanbieter:
Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft GmbH
www.die-akademie.de